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Böses Denken übelnehmen
Was nimmst du einem anderen Menschen übel? In der Regel sind dies Taten oder Gedanken, die dich oder andere ärgern, verletzen und unglücklich machen. Bei derartigen Taten verzichtest du jedoch auf das „Übelnehmen“, wenn sie nicht aus böser Absicht erfolgt sind. Ebenso könntest du darauf verzichten, dem anderen seine bösen Gedanken übelzunehmen: Auch dies sind unabsichtliche Aktivitäten. Niemand denkt absichtlich.
Sinn und Unsinn des Kausalitätglaubens
Wir glauben nicht an die Kausalität der Ereignisse, weil ihre Wahrheit erwiesen ist, sondern weil sich dieser Glaube in unserem Alltag und in der jüngeren Geschichte der Menschheit bewährt hat und für unser Überleben vorteilhaft war. Diese Absicherung dieses Glaubens gerät seit einiger zu Recht ins Wanken: Zum einen hat das auf Kausalität ausgerichtete Denken uns Menschen nach vielen Vorteilen und Erleichterungen auch existentielle Gefahren und Bedrohungen beschert (Atombomben, Öko-Problem usw.), zum anderen verliert es in der modernen Teilchenphysik seine Gültigkeit. Wir sollten daraus die Konsequenz ziehen und dem Prinzip Kausalität in unserem Denken einen neuen, angemessenen Platz zukommen lassen, ohne es zu verteufeln.
In den meisten Fällen funktionieren die Dinge tatsächlich kausal, aber eben nicht immer. Das Verhältnis zwischen nachvollziehbaren kausalen Ereignisketten im Alltag und nichtkausalen Alltagswahrnehmungen reicht nur so gerade eben aus, um das Prinzip Kausalität intuitiv für allgemeingültig zu halten – und die nicht kausal erklärbaren Beobachtungen als Hirngespinste abzutun.